Rund um den Handball
  Vlado Stenzels Reformvorschläge
 


Regeländerungsvorschläge von Vlado Stenzel

Regeländerungsvorschlag Nr. 1 – Vorteil
  

Das Problem
:
Obwohl bereits eine Vorteilsregel besteht, pfeifen Schiedsrichter viel zu schnell und zu oft. Der Spielfluss leidet unter den vielen Unterbrechungen enorm.

Der Lösungsvorschlag
:
Der Schiedsrichter darf nicht pfeifen, solange der Spieler im Ballbesitz ist, auch wenn eine Regelwidrigkeit des Gegners vorliegt. Auch beim direkten Torwurf ist zwingend auf Vorteil zu entscheiden. Auf Siebenmeter darf nur entschieden werden, wenn bei einer direkten Torchance gefoult wird (Vergleich: Fußball à Elfmeter)
Es ist darauf zu achten, das Spiel dann weiter laufen zu lassen – gleichzeitig aber auch nicht mehr zu pfeifen, wenn der Angriffsspieler trotz hinreichender Körper- und Ballkontrolle kein Tor erzielt hat.

Ziel
:
-          Das Spiel wird flüssiger, schneller und attraktiver, da weniger Spielunterbrechungen erfolgen.
-          Physisch und mental starke Spieler können ihre spielerischen Qualitäten besser zeigen.
-          Fehlerquote der Schiedsrichter nimmt ab.
 

Regeländerungsvorschlag Nr. 2 – Strafen
 
Das Problem:
Das Spiel „6 gegen 6“, der Ursprungs des Hallenhandballs findet immer seltener statt, viel zu häufig gibt es Unter- bzw. Überzahlsituationen. Das normale Spiel wird dadurch verfälscht.

Der Lösungsvorschlag
:
Es gibt keine 2-Minuten-Strafen mehr. Stattdessen erhält der Spieler ähnlich wie beim Basketball für eine Regelwidrigkeit (z.B. auch eine „Schwalbe“) eine persönliche Verwarnung. Nach 6 (bei Turnieren mit kürzerer Spielzeit 4) Verwarnungen wird der Spieler disqualifiziert.
Grobe, also verletzungsträchtige Fouls (Schlag ins Gesicht, Unterleib, Reißen am Wurfarm), sowie unsportliches Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter werden mit einer 4-Minuten-Strafe geahndet, gleichzeitig wird der Spieler mit 2 persönlichen Fouls belastet.
Die Regelung über den Ausschluss eines Spielers bleibt weiterhin bestehen.

Ziel
:
-          Regelwidrigkeiten, Unsportlichkeiten und Hinausstellungen werden reduziert (Schiedsrichter-Entscheidungen sind besser nachvollziehbar)
-          Eine wertvolle und sehenswerte taktische Abwehr-Variante wird durch die Manndeckung ermöglicht und ist auch über das ganze Feld praktizierbar
-          Technisch-taktisch überlegene Spielweisen sowie die Individualität und Flexibilität der einzelnen Spieler werden durch die Manndeckung gefördert
-          Fehlerquote der Schiedsrichter nimmt ab

 
Regeländerungsvorschlag Nr. 3 – Aufhebung des Zeitspiels  

Das Problem:
Die Zeitspielsituation wird von jedem Schiedsrichter unterschiedlich bewertet. Dadurch, dass keine festgelegten Kriterien für das Zeitspiel existieren, entscheidet der Schiedsrichter nach Gefühl. Die Zeitspiel-Entscheidung ist oftmals in keiner Weise nachzuvollziehen.

Der Lösungsvorschlag
:
Es gibt kein Zeitspiel mehr. Die Abschaffung des Zeitspiels ist jedoch nur bei konsequenter Ausführung der Regelvorschläge 1 und 2 sinnvoll.

Ziel
:
-          Der Einfluss von Fehlentscheidungen der Schiedsrichter auf das Spielergebnis wird minimiert, gleichzeitig werden die Schiedsrichter entlastet.
-          Spielzüge können besser und länger vorbereitet werden.
-          Die Spannung beim Publikum wird erhöht durch längeres Warten auf ein Tor
-          Besondere Spannung bei Unterzahl-Situationen (Vergleich: Fußball 10 gegen 11)
-          Fehlerquote der Schiedsrichter nimmt ab
-          Keine Einflussnahme von Trainern und Zuschauern auf die Schiedsrichter durch lautstarkes     Fordern einer Zeitspielentscheidung

 
Regeländerungsvorschlag Nr. 4 – Ein- und Auswechseln

Das Problem
:
Durch das Ein- und Auswechseln von Abwehr- und Angriffsspielern wird das schnelle Angriffsspiel gebremst

Der Lösungsvorschlag
:
Das Ein- und Auswechseln von Spielern ist nur der im Ballbesitz befindlichen Mannschaft gestattet.

Ziel
:
-          Das Spiel wird dynamischer und attraktiver
-          Durch diese Maßnahme werden alle Spieler besser für Angriff und Abwehr ausgebildet.
-          Tempogegenstoß (mit 6 Spielern) wird wesentlich schneller und attraktiver

 
Regeländerungsvorschlag Nr. 5 – „Abwehr durch den Kreis“  

Das Problem:
Die Siebenmeterentscheidung wegen „Abwehr durch den Kreis“ kommt viel zu häufig vor und ist in der einzelnen Situation oftmals nicht nachzuvollziehen.Die Entscheidung wird häufig als „Alibi-Entscheidung“ der Schiedsrichter empfunden.

Der Lösungsvorschlag
:
Bei „Abwehr durch den Kreis“ erhält der Abwehrspieler ein persönliches Foul (vgl. Regeländerungsvorschlag Nr. 2), das Spiel wird jedoch durch Freiwurf fortgesetzt.

Ziel
:
-          Es werden weniger Tore durch Siebenmeter erzielt
-          Fehlentscheidungen und „Alibi-Entscheidungen“ der Schiedsrichter werden verhindert.
-          Keine Einflussnahme von Trainern, Spielern und Zuschauern auf die Schiedsrichter durch lautstarkes Fordern einer Siebenmeter-Entscheidung
 
Regeländerungsvorschlag Nr. 6 – 7-Meter-Ausführung  

Das Problem:
Der 7-Meter-Schütze hat aufgrund seiner besseren Position gegenüber der Abwehr wesentlich größere Chancen, den durch den Torwart gehaltenen Ball zu bekommen und erneut auf das Tor zu werfen. Die Leistung des Torwarts wird damit nicht belohnt, sondern bestraft.

Der Lösungsvorschlag
:
Kommt nach einem gehaltenen Strafwurf der Ball direkt zurück zum Schützen, darf dieser nicht mehr auf das Tor werfen, sondern muss zu einem Mitspieler passen

Ziel
:
-          Der Torwart wird für seine Leistung belohnt
 
Regeländerungsvorschlag Nr. 7 – Letzter Freiwurf 
 
Das Problem:
Ein von einem einzelnen Spieler direkt ausgeführter Freiwurf (gegen einen 6-Mann-Block) hat in allen Altersklassen eine fast gegen Null gehende Erfolgschance.

Der Lösungsvorschlag
:
Auch nach Ablauf der Spielzeit wird ein letzter Pass erlaubt

Ziel
:
-          Der letzte Freiwurf erhält eine besondere Spannung
 
Regeländerungsvorschlag Nr. 8 – Zusatzpunkt  

Das Problem:
Gegen Ende der Saison besitzen die Spiele, insbesondere zwischen Mannschaften im Mittelfeld der Tabelle wenig Spannung.Zudem „plätschern“ Spiele in den letzten Minuten oftmals vor sich hin, wenn die Entscheidung über den Spielausgang bereits gefallen ist.

Der Lösungsvorschlag
:
Siegt eine Mannschaft mit mehr als 6 Toren Differenz (bei Turnieren mit kürzerer Spielzeit 4 Tore), erhält sie in der Tabelle einen Zusatzpunkt. Dem Verlierer wird ein Punkt abgezogen.

Ziel
:
-          Kein passives Spiel, da es sich lohnt, weiter zu kämpfen
-          Play-Off-Effekt in der Tabelle
-          Die Regelung soll die frühere Zeitspiel-Regelung ersetzen und für maximalen Kampf beider Mannschaften bis zum Ende des Spiels sorgen, ohne dass die Schiedsrichter durch Zeitspiel-Entscheidungen hierauf Einfluss nehmen können.
 
 
 
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